Bei der aktiven Jagd muss der Schuss auch mal liegend, knieend oder stehend abgegeben werden. Für alle Anschlagarten gibt es unterschiedliche Varianten und man sollte diese kennen, am besten sollte man auch alle selbst ausprobiert haben. Nur so ist die Jägerin, ist der Jäger auf jede vorkommende Situation im Gelände vorbereitet.
Schießen aus unterschiedlichen Positionen
Im Verlauf der Jagd kann es erforderlich sein, dass ein Büchsenschuss aus verschiedenen Positionen abgegeben wird. Jede Position hat ihre Besonderheiten und erfordert spezifische Techniken und Übung. Hier geben wir eine umfassende Übersicht über das Schießen aus unterschiedlichen Positionen und geben Tipps für ein erfolgreiches Schießtraining.
Stehendanschlag
Der Stehendanschlag ist eine der häufigsten und flexibelsten Positionen beim Schießen. Er bietet eine gute Übersicht und Bewegungsfreiheit, erfordert aber auch eine stabile Körperhaltung und eine ruhige Hand.
Varianten des Stehendanschlags
Es gibt verschiedene Varianten des Stehendanschlags, die je nach Situation und Gelände eingesetzt werden können:
Freihändig: Ohne Auflage, ideal für kurze Distanzen und schnelle Schüsse.
Mit Auflage: Nutzung einer Schießhilfe, eines Bergstocks, Baums oder einer anderen stabilen Unterlage, um die Waffe zu stützen.
Tipps für den Stehendanschlag
Balance halten: Das Gewicht gleichmäßig auf beide Füße verteilen.
Atmung kontrollieren: Ruhig und gleichmäßig atmen, um das Zielen zu erleichtern.
Training: Regelmäßiges Üben, um die Muskeln zu stärken und die Stabilität zu verbessern.
Liegendanschlag
Der Liegendanschlag bietet eine sehr gute Stabilität für die Plattform Schütze, Auflage und Waffe. Damit ist er besonders für Schüsse im offenem Gelände auf weite Distanzen geeignet, wenn ein sicherer Kugelfang gegeben ist.
Varianten des Liegendanschlags
Klassischer Liegendanschlag: Beide Ellenbogen sind auf dem Boden abgestützt, der Körper liegt gerade hinter der Waffe.
Seitlich liegend: Eine Variation, bei der der Schütze leicht seitlich liegt, um das Zielen zu erleichtern.
Tipps für den Liegendanschlag
Richtige Position: Den Körper möglichst flach halten, um eine stabile Basis zu schaffen.
Unterlagen nutzen: Ein Biwak-Sack oder eine Matte kann Komfort und Stabilität verbessern.
Waffe optimal auflegen: Hier passt ein montiertes Zweibein ideal zur Stabilisierung der Büchse. Oder man nutzt den Rucksack, einen Fels - der gute Schütze nutzt das Terrain optimal aus. Aber auch freihändig sollte man aus dieser Position das Schießen üben.
Der Anschlag im Sitzen bietet eine gute Balance zwischen Stabilität und Beweglichkeit. Er wird einerseits verwendet, wenn das Gelände uneben ist oder der Schütze eine erhöhte Position einnehmen muss. Andererseits kann man sich bei der Pirsch sehr schnell auf den Boden hocken, um weniger gesehen zu werden.
Varianten des Sitzanschlags
Freihändig: Ähnlich wie beim Stehendanschlag, aber mit dem zusätzlichen Vorteil, dass der Schütze seine Ellenbogen auf den Knien abstützen kann.
Mit Auflage: Nutzung eines Dreibeins, Bergstocks oder eines anderen stabilen Untergrunds zur Unterstützung der Waffe.
Tipps für den Sitzanschlag
Körperspannung: Den Rücken gerade halten und die Schultern entspannt lassen.
Beinposition: Die Beine leicht auseinander stellen, um eine stabile Basis zu schaffen.
Übung: Regelmäßiges Training zur Verbesserung der Flexibilität und der Muskelkraft.
Beim Schießen aus unterschiedlichen Positionen ist es entscheidend, die jeweiligen Techniken zu beherrschen und regelmäßig zu üben. Jede Position hat ihre eigenen Vor- und Nachteile, und die Wahl der richtigen Position kann den Unterschied zwischen einem erfolgreichen und einem misslungenen Schuss ausmachen. Durch gezieltes Schießtraining und das Ausprobieren aller Anschlagarten können Jägerinnen und Jäger ihre Fähigkeiten verbessern und auf jede Situation im Gelände vorbereitet sein. Die JSA Bayern bietet jährlich Seminare zum Thema Präzise treffen auf der Pirsch.